Mit der Trägerschaft von Kindergärten nimmt unsere Kirchengemeinde ihren pastoralen Auftrag und ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr. Die Kinder sind die Zukunft unserer Kirchengemeinde und mit ihnen fängt diese Zukunft schon heute an. Wir orientieren uns mit unserem Angebot an den sich ständig verändernden Lebenswirklichkeiten der Familien und reagieren auf gesellschaftliche Entwicklungen. Das erfordert ein immer neues Überdenken unseres kirchlichen Engagements in der Betreuung von Kindern in Kindergärten. Es stellt sich uns die Frage: Wie kann und muss die Kirche ihren gesellschaftlichen Dienst in Kindergärten ausgestalten, damit ihr spezifischer Auftrag deutlich wird? Unser Leitbild will für die Beantwortung dieser Frage Hilfe und Anregung geben.
Daran orientieren wir uns
Menschenbild
Wir orientieren uns in unseren Zielen und Handlungen am christlichen Glauben und dem christlichen Menschenbild. Wir Menschen sind Geschöpfe und Ebenbilder Gottes und haben dadurch eine unantastbare Würde; wir sind von Gott geliebt. Als soziale Wesen leben wir in Beziehungen. Im Spannungsverhältnis der persönlichen Freiheit und der Freiheit des Mitmenschen sind wir berufen den Schöpfungsauftrag Gottes zu erfüllen. Entsprechend unserer Fähigkeiten übernehmen wir Verantwortung für die Gestaltung unseres Lebens und der Welt.
Das Kind ist von Beginn eine eigenständige Persönlichkeit (Subjekt) mit seiner speziellen Lebensgeschichte, seinen individuellen Fähigkeiten, Eigenheiten, Begabungen. Es hat Anspruch auf Achtung und Entfaltung seiner Persönlichkeit. Es gestaltet von Beginn seines Lebens seine Entwicklung und seine Umwelt aktiv mit.
Christlicher Glaube
Unsere Kindergärten sind Teil der Kirchengemeinde. Mit diesen Einrichtungen schaffen wir für alle Beteiligten einen Ort der Begegnung und Gemeinschaft (Koinona). In den Kindergärten erleben und erfahren die Kinder und Familien die frohe Botschaft Jesu (Martyria). Kinder sind offen für religiöse Fragen und brauchen Raum und Zeit für eine kindgemäße, religiöse Entwicklung. Dies sollen sie in den Einrichtungen unserer Kirchengemeinde finden. Unsere Kindergärten sind auch Orte für gottesdienstliche Feiern und Feste (Liturgia).
Gesellschaftlicher Auftrag
Unsere Kindergärten bieten Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder als familienergänzende Hilfe an. Die Entwicklungs- und Lebenschancen der Kinder stehen im Mittelpunkt. Unser Auftrag als Kirche im Kindergarten ist daher zuallererst diakonisch. Das Kind als Person und seine Lebenswirklichkeit ist Ausgangspunkt unseres Tuns. (Diakonia)
Das sind unsere Ziele
Das Angebot der Kinderbetreuung in unseren Kindergärten richtet sich an alle Kinder und Familien in Ulm, nicht nur im Einzugsgebiet unserer Kindergärten. Alle sind in unseren Einrichtungen willkommen, unabhängig von Herkunft und Religion.
Die Lebenswirklichkeit und die Bedürfnisse der Kinder und Familien werden in den Kindergärten der Kirchengemeinde St. Georg wahrgenommen. Die pädagogische Arbeit und das Betreuungsangebot werden auf dieser Grundlage ständig reflektiert und weiterentwickelt.
Wir nehmen Kinder als eigenständige Persönlichkeiten wahr und begleiten sie aktiv und unterstützend auf ihrem Weg. Kinder sollen Kind sein dürfen. In unserem Bemühen um das Kind, geht es um den ganzen Menschen und dies erfordert eine ganzheitliche Bildung, Erziehung und Betreuung.
Ziel aller pädagogischen Bemühungen in den Kindergärten ist die Ausbildung von Ich-, Sach- und Sozialkompetenz. Die Kinder werden befähigt ihr Leben jetzt und in Zukunft autonom, solidarisch und kompetent zu gestalten.
Die Zusage vom Angenommensein und der Liebe Gottes soll für Kinder und Erwachsene konkret erfahrbar sein. Mit Kindern gemeinsam soll der Glaube gelebt und gelernt werden und gemeinsam wollen wir im Glauben wachsen. So werden Kinder in den Kindergärten mit einerverantwortlichen, vom Glauben getragenen Lebensgestaltung vertraut.
Die Zusammenarbeit im Team, mit Eltern, mit dem Träger und mit anderen am Kindergarten Beteiligten ist geprägt durch gegenseitige Achtung, Akzeptanz, Partnerschaftlichkeit und Mitverantwortung aller.
Unsere Kindergärten
Die katholische Kirchengemeinde St. Georg übernimmt durch die Trägerschaft die Verantwortung für die drei Kindergärten:
- Katholischer Kindergarten Eichenhang
max. 28 Kindergartenplätze - Katholischer Kindergarten im Anne-Frank-Heim
max. 75 Kindergartenplätze - Katholischer Kindergarten St. Wolfgang
zwischen 34 – 44 Kindergartenplätze
Konkrete Informationen über die Umsetzung des ganzheitlichen Erziehungs-, Betreuungs- und Bildungsauftrages (Konzeption) sind in den Kindergärten zu erhalten. Wenden Sie sich dazu bitte zu einem persönlichen Gespräch direkt an die Einrichtung.
Kosten
Die Kindergartenbeiträge richten sich nach den in Ulm üblichen Sätzen.
So arbeiten wir
Unsere Kindergärten sind Orte der Begegnung. Wir legen in der Zusammenarbeit mit Kindern, Eltern und anderen am Kindergarten beteiligten Personen und Institutionen Wert auf einen partnerschaftlichen Umgang. Wir schätzen das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird und setzen uns mit einer kritischen Begleitung unserer Arbeit auseinander.
In unseren Kindergärten gehen wir von den realen Lebensverhältnissen und den konkreten Bedürfnissen der Kinder und Familien aus. Diese gilt es ernst zu nehmen. Sie sind für uns Anknüpfungspunkt um Zeugnis zu geben für Zukunft und Hoffnung.
Als Kirche ist es für uns darüber hinaus wichtig, die religiöse Dimension des Lebens zu erschließen, was z.B. heißt: Achtung vor dem Leben, verantwortlicher Umgang mit sich selbst, den Anderen und der Schöpfung, etc. Kinder sollen ihrem eigenen Glauben Ausdruck geben können.
Das Reden von Gott sehen wir als Hilfe für das Kind auf der Suche nach Antworten auf existentielle Fragen ihres Lebens und bei der Erschließung von Sinnzusammenhängen. Denn Kinder haben eine Offenheit für religiöse Fragen, sie suchen nach Orientierung und Sinn und brauchen Raum für eine kindgemäße, religiöse Entwicklung. So können viele Kinder und Familien neu entdecken, was der Glaube für den Alltag konkret bedeuten kann.
Wir achten die anderen Religionen und Kulturen. Die unterschiedliche Herkunft der Kinder und Eltern in unseren Einrichtungen sehen wir als Herausforderung und Bereicherung. Sie ist für uns Auftrag zu gegenseitigem Verständnis, Offenheit und Toleranz. Sie fördert und vertieft darüber hinaus die Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben.
In der Anpassung des Angebotes hinsichtlich des konkreten Bedarfs der Familien (veränderte Öffnungszeiten, Ferienbetreuung,…) wollen wir den veränderten, meist schwieriger gewordenen Lebenswirklichkeiten von Kindern und Familien gerecht werden.
Unsere Kindergärten stehen im engen Kontakt zur Gemeinde St. Georg. Sie bieten für Kinder und Familien vielfältige Anknüpfungspunkte an das Gemeindeleben und sind aktiv an der Gestaltung des Gemeindelebens beteiligt. Dies führt zu einer wechselseitigen Bereicherung.
Du hast ein Recht,
genauso geachtet
zu werden
wie ein Erwachsener.Du hast ein Recht,
so zu sein wie du bist.
Du mußt dich
nicht verstellen
und sein,
wie es die Erwachsenen wollen.Du hast ein Recht
auf den heutigen Tag,
jeder Tag deines Lebens
gehört dir,
keinem sonst.Du Kind,
wirst nicht erst Mensch,
du bist Mensch.Janusz Korczak